Geschichte der Miedelsbacher Schule
Aus der Festschrift zum 20-jährigen Bestehen der Grundschule
Abdruck mit freundlicher, persönlicher Genehmigung des Autors
Herrn Hirschberger
Wer seine Zeit recht sehen und verstehen will, darf nicht versäumen, einen Blick In die Vergangenheit zu werfen. Es mag vielerlei im menschlichen Leben geben, an das man sich gern erinnert, aber eins dürfte bei allen Menschen gleich sein; Die Erinnerung an die eigene Schulzeit. Es gibt nur ein Haus das man nach vielen Jahren mit den unterschiedlichsten Gefühlen betritt das ehemalige Schulhaus. Es empfängt jeden mit einer besonderen Atmosphäre und ruft die zwiespältigsten Gefühle hervor.
Am 27. Juni 1984 ist unser Schulhaus auf den Tag zwanzig Jahre alt. Aus diesem Anlaß ist es sicher interessant, etwas über die Geschichte dieses Schulhauses zu erfahren.
Die Vorgeschichte reicht bis in die Jahre nach dem II. Weltkrieg. Deutschland war mehr als vollkommen besiegt. Die Überlebenden dieses mörderischen Ringens sahen sich vor die Aufgabe gestellt, den neuen Verhältnissen Rechnung zu tragen und mit ihnen fertig zu werden. Trotz aller Aussichtslosigkeit fing mit der Stunde Null für die meisten von ihnen ein neues Leben an. Der ungebrochene Lebensmut dieser Generation erwies sich in den schweren Wochen des Sommers 1945, als Ausgebombte, Heimatvertriebene, Flüchtlinge, Deportierte auf der Suche nach einem neuen Zuhause in allen Himmelsrichtungen unterwegs waren.
Für unseren Ort bedeutete dies, daß 460 Miedelsbacher Bürger 180 vom Schicksal hart betroffene Heimatlose, die oft nicht mehr als das nackte Leben gerettet hatten, in ihren Wohnungen aufnehmen mußten. Wildfremde Menschen wurden in die eigenen vier Wände eingewiesen, oft mußte man Küche, Zimmer und Nebenräume miteinander teilen. Die überwiegend spontane Hilfsbereitschaft der Einheimischen war eine der ersten großen Leistungen nach dem Kriege. Nachdem einhundert Jahre die Einwohnerzahl unseres Ortes nahezu konstant geblieben war, erhöhte sie sich jetzt schlagartig um 40%, die Zahl der Schulpflichtigen stieg sogar um 62%, von 67 auf 108 Schüler, die alle nur von einem Lehrer in einer vorhandenen Schulstube unterrichtet werden mußten. Wer kann sich das heute noch vorstellen? Vor fast unüberwindlichen Schwierigkeiten sah sich Schulleiter Kurz gestellt, als im Oktober 1945 nach halbjährlicher Zwangspause der Unterricht wieder aufgenommen wurde. Das 84 qm große Klassenzimmer in dem 1902 eingeweihten Schulhaus an der Haubersbronner Straße konnte diesen Schülerberg nicht aufnehmen.
Zwei Abteilungen wurden gebildet, die jeweils vor- und nachmittags im Schichtunterricht betreut wurden. Alle Lehr- und Unterrichtsbücher waren von der Besatzungsmacht konfisziert, Lehr- und Arbeitsmittel standen kaum zur Verfügung, zu kaufen gab es nichts, weder einen Bleistift noch ein Heft. Anfangs des Jahres 1946 wählten die Miedelsbacher ihre erste Gemeindeverwaltung nach dem Kriege, deren Hauptaufgabe darin bestand, die dringlichsten Bedürfnisse der Bürger (Lebensmittelversorgung, Unterbringung, Bezugsscheinverteilung) zu befriedigen. Trotz dieser ungewöhnlichen Belastungen stimmte angesichts der katastrophalen Schulraumnot die Gemeindeverwaltung unter Bürgermeister Albert Sommer dem Antrag des Ortsschulrats zu, durch den Umbau einer Scheune einen zweiten Schulsaal zu erstellen.
Das Grundstück dazu befand sich südlich des Schulhauses auf gemeindeeigenem Gelände. Es war 1943 von Bürgermeister Ernst Hofelich von der Familie Friedrich Schaal erworben worden. In oftmals unerlaubten, und gefährlichen Selbsthilfeaktionen "organisierte" man einen großen Teil der benötigten Baumaterialien, die im normalen Handel einfach nicht zu bekommen waren. Dies wurde erst nach der Währungsreform 1948 besser. In derselben Zeit beantragte die Gemeindeverwaltung auf Grund der hohen Schülerzahl auf Bitten des Ortsschulrats und des erstmals konstituierten Elternbeirats die Errichtung einer zweiten Lehrerstelle. Das Kultusministerium stimmte dem Antrag zu, machte aber die Besetzung der Stelle von einem zweiten Unterrichtsraum abhängig. Da der Umbau der Scheune noch nicht vollendet war, andere gemeindeeigene Räumlichkeiten infolge der Flüchtlingsbewegung nicht zur Verfügung standen, mußte ein anderer geeigneter Raum gesucht werden. Familie Beutel vermietete in dankenswerter Weise den Saal des Gasthofes zum Hirsch bis zur Fertigstellung des Umbaus an die Gemeinde. So konnte Fräulein Irma Kurz am 1. September 1947 als zweite Lehrkraft mit dem Unterricht beginnen. Unter- und Oberklasse wurden getrennt. Die schlimmste Notlage der Schule war erstmals beseitigt, Herr Kurz mußte nicht mehr 108 Schüler allein unterrichten.
1949 übergab der neugewählte Bürgermeister August Benseler den fertiggestellten Umbau seiner Bestimmung. Vor dem etwas dunklen zweiten Klassenzimmer, das nur an der Südseite Fenster besaß, befand sich ein kleiner Vorraum, der als Garderobe diente. An der nördlichen Seite der Klasse lag ein kleiner Werkraum, westlich davon ein winziges Lehrerzimmer. Getrennt von den beiden Schulhäusern stand im Osten eine überdachte Pausenhalle mit den viel zu kleinen Toiletten. Der Schulhof war wohl geteert, aber so im Raum beengt, daß zum Leidwesen der Kinder in den Pausen alle Bewegungsspiele verboten waren, Turnmöglichkeiten waren nur in der alten Kelter gegeben. In den Sommermonaten erteilte man bei guter Witterung Sportunterricht auf dem Sportplatz (Wehrwiesen Firma Noller), wo auch jährlich die Bundesjugendspiele mit den Steinenberger Schülern abgehalten wurden.
Aus dem Protokoll der ersten Schulprüfung nach dem Kriege durch Schulrat Häckh ist folgendes zu entnehmen: Die äusseren Schulverhältnisse haben sich durch den Bau eines zweiten Klassenzimmers erfreulich gebessert, allmählich ist ein Zustand erreicht worden, in dem die Lehrer ihre Schüler wieder unterrichten können. Besonders gefreut hat ihn, die hingebungsvolle Arbeit der Lehrkräfte Kurz und Zoller, sowie der Handarbeitslehrerin Frau Linder. Aufgefallen ist ihm, daß die Miedelsbacher Schüler aufgeweckt, geistig rege wären und aus sich herausgehen.
Dieses Urteil zeigt deutlich: Wenig gegliederte Landschulen brauchten den Leistungsvergleich mit den ausgebauten Stadtschulen nicht zu scheuen, wenn sie die notwendigen Räumlichkeiten, ausreichende sachliche Voraussetzungen und verantwortungsvolle Lehrkräfte besaßen. Zudem wurden durch die Zusammenfassung mehrerer Jahrgänge in einer Klasse Begabungsunterschiede leichter ausgeglichen und Frustrationen schwächer begabter Schüler vermieden. Die Arbeitshaltung der Schüler war meist positiv, weil sie vom ersten Schultag an gezwungen waren, selbständig zu arbeiten. Kreativität und Selbständigkeit sind immer primäre Erziehungsziele einer wenig gegliederten Schule.
Der erfolgreiche wirtschaftliche Aufschwung hatte auch eine Veränderung der dörflichen Umwelt zur Folge. Bäuerliche Betriebe und die Zahl der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte reduzierten sich, Industriebetriebe und Menschen aus der Stadt siedelten sich außerhalb der Ballungsgebiete an und nahmen landwirtschaftliche Fläche für sich in Anspruch, die Zahl der Pendler stieg zusehends und erforderten bessere Verkehrsverbindungen. Technischer Fortschritt bestimmte nun weitgehend ländliche Lebensformen und veränderte die in langer Zeit gewachsenen natürlichen Strukturen.
Dieser Vorgang ging auch am Bildungssystem nicht vorüber. Eine Reform des Schulwesens aus gesellschaftlichen, psychologischen und pädagogischen Gründen erschien notwendig. Wirtschaft und weite Teile der Bevölkerung forderten eine qualitativ bessere Bildung ihrer Kinder. Der ständig wachsende Einfluß der Massenmedien und die Probleme der Gestaltung der längeren Freizeit hinterließ bei vielen Schülern physische und psychische Folgen, denen die Schule begegnen mußte.
Progressive Gemeindeverwaltungen hatten rechtzeitig die Zeichen der Zeit erkannt und schufen mit finanzieller Unterstützung des Landes durch den Bau moderner Schulhäuser die grundlegenden Voraussetzungen für die geforderte Bildungsreform. So bauten die umliegenden Gemeinden Haubersbronn, Steinenberg, Schlechtbach und Rudersberg in den 50er Jahren neue Schulhäuser oder renovierten die vorhandenen grundlegend.
Der Bau eines neuen Schulhauses in Miedelsbach war auf Grund der hohen und ständig weiter steigenden Schülerzahl unabdingbar, ja - er war längst überfällig, damit die Chancengleichheit in der Ausbildung und bei der sich anschließenden Berufsausbildung auch für die Miedelsbacher Kinder gegeben war. Dem neuen Schulleiter Gerd Hirschberger, der im April 1961 die Amtsgeschäfte übernommen hatte, gelang es, die örtlichen Gremien von der Notwendigkeit eines Neubaus der Schule zu überzeugen.
Jetzt ging es zügig voran. Am 31. Mai 1961 fassen die Gemeinderäte Eppinger Hieber, Hofelich, Knauß, Maier, Meixner, Munz und Verwaltungsaktuar Auchter unter dem Vorsitz von Bürgermeister Benseler in nichtöffentlicher Sitzung einstimmig folgenden Beschluß: "Dem Antrag des Ortsschulrats vom 10. Mai, ein neues Schulhaus zu erstellen, wird zugestimmt, wenn auch das Oberschulamt Stuttgart die Notwendigkeit des Neubaus bestätigt und die Gemeinde den gesetzmäßigen Zuschuß für Schulbauten aus den Landesmittel erhält." Dieser Entschluß, der den Gemeinderäten angesichts der chronischen Finanzschwäche der Gemeinde nicht leicht gefallen sein dürfte, war eine der bedeutendsten Entscheidungen für die weitere Entwicklung unseres Ortes.
Am 19. September treffen sich die Vertreter der zuständigen Behörden, um an Ort und Stelle die gegebenen Schulverhältnisse zu überprüfen. Einhellig bestätigt das Gremium aus Stuttgart und Waiblingen die Notwendigkeit des Neubaus. Die Kelterwiesen werden wegen des unsicheren Baugrund abgelehnt, dafür empfiehlt die Kommission einen Platz im südlichen Teil des Gewann Überzwerch. Nach dem Schulbaugesetz des Landes wird das Raumprogramm am gleichen Tag festgelegt: 4 Klassenräume, 1 Ausweichraum, 1 Hauswerkraum, 1 Werkraum sollen gebaut und mit 440 000 DM bezuschußt werden, der Gesamtkostenaufwand einschließlich Bodenerwerb wird auf 650 000 DM veranschlagt. Ein zweiter Bauabschnitt mit 2 weiteren Klassenzimmern und einer Schulturnhalle hat der Architekt in seine Planungen mit einzubeziehen.
Vierzehn Tage später muß die Gemeindeverwaltung auf Drängen der Bürgerschaft ein in der Tannbachstraße von Zigeunern erworbenes Haus mit schweren finanziellen Opfern zurückkaufen. Dies brachte den kunstvoll geschmiedeten Finanzierungsplan des Schulhauses fast ins Wanken, denn bei einem jährlichen Etatvolumen von 200.000 DM näherte man sich trotz des ansehnlichen Staatszuschuß es der oberen Verschuldungsgrenze.
Am 10. November finden sich die Parzellenbesitzer Ernst Beutel, Friedrich Bühner, Gottlob Bühner, Albert Föhl, Hugo Scheurer und Willi Heinrich auf dem Rathaus zu Grundstücksverhandlungen ein. Senior Gottlob Bühner erklärt im Namen der Besitzer: "Die Grundstückseigentümer sind grundsätzlich bereit, die für den Schulbau notwendigen 60 Ar Baugrund im Gewann Überzwerch an die Gemeinde zu veräußern. Wir wissen, daß die Miedelsbacher Kinder ein neues, modernes Schulhaus brauchen. Wir sind uns auch bewußt, daß die arme, durch den Zigeunerhauskauf noch ärmer gewordene Gemeindeverwaltung und die Bürgerschaft von uns ein finanzielles Opfer erwarten. Wir bringen das Geforderte sowohl mit unseren Grundstücken als auch mit mäßiger Preisforderung ( 10 DM ), die weit unter den derzeitigen Bauplatzpreisen liegt." Nach ausführlicher und sachlich geführter Diskussion, bei der stets der Wille zur Einigung über allen persönlichen Interessen lag, akzeptierten die Grundstückseigentümer einen Quadratmeterpreis von 8,50 DM. Dem besonderen Verhandlungsgeschick der Herren Auchter, Eppinger und Schaal war der Vertragsabschluß am ersten Verhandlungstag zu verdanken. Dies kann als Beispiel für den Bürgersinn einer Zeit gewertet werden, in dem Gemeinnutz noch vor Eigennutz stand, wo die Solidarität und die individuelle Verpflichtung für das Allgemeinwohl wichtiger waren als egoistisches Machtstreben. Für diese, heute kaum noch anzutreffende Haltung, gebührt allen Beteiligten Anerkennung und ein herzliches Dankeschön.
Am 20. Dezember begutachtet eine vom Gemeinderat ausgewählte Prüfungskommission, bestehend aus Landrat Bertheau, Oberregierungsbaurat Dr. Arnold, Kreisbaumeister Röder, Bürgermeister Benseler, Verwaltungsaktuar Auchter und Schulleiter Hirschberger drei vorliegende Bauplanentwürfe und Modelle von fünf angeschriebenen Architekten. Der Gemeinderat schließt sich am 28. Dezember in seinem Urteil der Meinung der Gutachterkommission an und erteilt Herrn Architekt Vogt, Schorndorf den Planungsauftrag für den Schulhausneubau. Herr Architekt Vogt legt am 12. Januar 1962 die gefertigten Vorentwürfe der staatlichen Schulbaubehörde in Stuttgart zur Überprüfung vor. Nach deren Zustimmung wird das gesamte Planungspaket am 15. Februar dem Landratsamt Waiblingen zur Baugenehmigungserteilung zugestellt.
In den folgenden Wochen und Monaten wurden Nerven und Geduld der Miedelsbacher Verantwortlichen auf eine lange Folter gespannt. Trotz wiederholter Nachfragen in Waiblingen und Stuttgart kam keine entscheidende Antwort. Nach Gesprächen mit den Landtagsabgeordneten Schock und Kamm dürfte es wohl ihrer Fürsprache zu verdanken sein, daß die Gemeindeverwaltung Anfang August mündlich grünes Licht erhielt und mit der Ausschreibung der Erd‑ und Rohbauarbeiten beginnen konnte.
In diesen Tagen verstarb an den Folgen eines Verkehrsunfalls der allseits geschätzte Gemeinderat Robert Eppinger. Die Schule verlor in ihm einen besonderen engagierten Fürsprecher, der für die Belange der Jugend stets ein offenes Ohr hatte und den Neubau der Schule mit der ganzen Kraft seiner Persönlichkeit vertrat.
Am 17. August befaßt sich der Gemeinderat im Beisein von Verwaltungsaktuar Auchter und Architekt Vogt mit der Vergabe der Rohbauarbeiten. Nach eingehender Prüfung der eingegangenen Angebotsunterlagen erhalten die billigsten Bieter den Zuschlag:
Erd-, Kanalisations-, Stahlbeton-, Maurerarbeiten: Interessengemeinschaft Munz Steinenberg und Bonasch, Miedelsbach,
Zimmerarbeiten: Dannemann und Klink Schorndorf
Flaschnerarbeiten: Knauß Haubersbronn
Dachdeckerarbeiten: Aigner Schorndorf
Der Baubeginn wird auf September 1962 festgelegt.
Auf Ansuchen der Gemeinde erhielt Miedelsbach vom Innenministerium die Genehmigung zur Führung eines eigenen Wappens (Entwurf Knayer) und einer eigenen Flagge. Das Wappen blau gehalten, zeigt über zwei Wellen (Wieslauf, Tannbach) eine weiße Taube.
Am Freitag den 12. Oktober 1962, erteilt das Landratsamt Waiblingen die Genehmigung zum Bau des neuen Schulhauses und schickt dem Rathaus den roten Punkt zu.
Nachdem die Firma Munz mit 5-wöchiger Verspätung mit den Kanalisationsarbeiten am 11.10. in der Stifterweg begonnen hatte, traf man sich am 25.10. zum ersten Spatenstich im Überzwerch. Zu dieser kleinen Feierstunde fanden sich neben den offiziellen Vertretern, viele interessierte Bürger und die Schuljugend ein. Bürgermeister Benseler meinte. "Der Bau eines Schulhauses gehört zu allen Zeiten zu den vordringlichsten Aufgaben einer Gemeinde. Unsere finanziellen Schwierigkeiten sind groß, aber gerade diese wirtschaftliche Lage und die Erfahrung aus unserem Erweiterungsbau zwingen uns weitgehender zu planen, um für längere Dauer die Voraussetzung für eine zeitgemäße Bildung und Erziehung unserer Kinder zu gewährleisten. Heut wird der erste Schritt getan, damit die Schulraumnot bald ein Ende hat. Wie groß die Not derzeit ist, sagen uns am deutlichsten Zahlen: Von 460 Einwohner im Jahr 1939 stieg die Bevölkerung bis zum 20. Oktober in diesem Jahr auf 950 an, der 950ste ist mein Enkel."
Am 3. November erscheinen völlig überraschend für die Gemeindeverwaltung nach Erteilung der amtlichen Baugenehmigung und nach Beginn der Rohbauarbeiten die Vertreter der staatlichen Schulbaukommission des Regierungspräsidiums Stuttgart. Die Herren lassen sich alle Unterlagen, die die Notwendigkeit des Neubaus begründeten, vorlegen und unterziehen diese einer kritischen Prüfung. Dabei stellt sich bald heraus, daß neue politische Intentionen den Weiterbau des Projekts gefährden. Man erklärt: "Das geplante Schulhaus paßt in dieser Größenordnung nicht mehr in die pädagogische Landschaft, es muß kleiner konzipiert werden, denn die siebente und achte Klasse der hiesigen Gemeinde werden in absehbarer Zeit die Volksschule in Steinenberg besuchen!" Mit aller Entschiedenheit widersetzen sich die Miedelsbacher Vertreter diesem Ansinnen und erreichen in der teilweise heftig geführten Diskussion ein Einlenken der staatlichen Baubehörde. Herr Regierungsdirektor Leitmayer beendet die Debatte mit den Worten. "Also, wir sind einverstanden. Sie dürfen sich rühmen, die letzte Dorfschule mit so einem reichhaltigen Raumprogramm gebaut zu haben." Gleichzeitig bestätigt die Baukommission den gewünschten Förderbeitrag von 440 000 DM und genehmigt eine ansehnliche Ausgleichsumme für die verlorenen Gelder beim Kauf des Zigeunerhauses. Auf der anschließenden Fahrt nach Winnenden verunglückte das Fahrzeug des Regierungspräsidiums auf eisglatter Fahrbahn in Asperglen, glücklicherweise kamen keine Personen zu Schaden.
Ein ungewöhnlich langer und kalter Winter zwang zur Einstellung sämtlicher Bauarbeiten. Die große Baugrube, in der die Fundamente bereits betoniert waren, hatte sich mit Wasser gefüllt, diese treffliche Eisfläche benützte die Miedelsbacher Jugend zum Schlittschuhlaufen. Am 1. April, nach fünfmonatlicher Pause, nahm die Firma Munz mit einem Bautrupp von 10 Mann die Arbeit wieder auf. Während sich in den Bauarbeiten jetzt schon deutliche Terminverzögerungen abzeichneten, hatte der Bauausschuß alle notwendigen Weichen für die geplante Fertigstellung im Spätherbst 1963 gestellt. Wichtige Entscheidungen waren in den Wintermonaten getroffen worden. Der Gemeinderat hatte richtigerweise beschlossen, statt einer Hauskläranlage für die Schule gleich eine Sammelkläranlage in den Mühlwiesen zu erstellen. Bei der Heizung entschied man sich für eine Heißluftanlage, deren Kosten sich mit einer Warmwasserzentralheizung die Waage halten.
Vorteile sah man darin: Da keine Heizkörper angebracht werden müssen, wird wertvoller Platz gespart, die Unfallgefahr gleichzeitig reduziert, während den Heizperioden wird mit der Warmluft laufend Frischluft zugeführt, was besonders in Schulräumen von Vorteil ist.
Ende April wurde, die im Mai 1961 beantragte dritte Lehrerstelle mit Frl. Waltraud Weller besetzt. Zu dieser Zeit war die Unterklasse auf die stattliche Schülerzahl von 62 angewachsen und verlangte dringend einer Teilung. Nun stand man wieder vor den gleichen Raumproblemen wie im Jahr 46. Nur war jetzt ein Schulhaus im Bau, dessen Fertigstellung in greifbarer Nähe stand. Auf Bitten der Schulleitung stellte die Gemeindeverwaltung den Sitzungssaal im alten Rathaus zur Verfügung. Ihre Eindrücke dort hielt Frl. Weller mit folgenden Worten fest:
Dieweil so groß die Raumnot war,
mußt ich mit Klasse 1 und 2 ins Rathaus gar.
Im dämmerdüstren Sitzungssaal
war's kein Genuß auf jeden Fall.
Es mag der Raum wohl sein recht nütze
für gemeinderätliche Geistesblitze.
In seinem abgestand'nen Mief
mir öfters sanft ein Kind einschlief.
Noch schlimmer aber war's gewiß,
wenn immer wieder es dann hieß:
Notar kommt morgen in das Haus,
es fällt deshalb die Schule aus.
Wie soll man da in allen Ehren
die Kleinen etwas Rechtes lehren.
Die Mütterberatung ist auch ein Kapitel,
oft kamen Mütter mit Babies in Windeln und Kitteln,
streckten versehentlich den Kopf durch die Tür,
und die Kleinen brüllten so laut wie ein Stier."
Eile tat daher not! Aber, das im Mai vorgesehene Richtfest konnte erst am 19. September 63 begangen werden. Zahlreich erschienen die Miedelsbacher, um an diesem zweiten Festakt dabei zu sein. Lieder und Gedichte der Schüler gaben die Umrahmung für den traditionellen Richtspruch der Zimmerleute, der den Dank und weiteres gutes Gelingen zum Ausdruck brachte.
Bürgermeister Benselers Gruß galt den vielen Gästen, seine Worte endeten mit dem Wunsch. "Gott erhalte dieses Haus und gebe allen, die ein- und ausgehen Glück und Frieden und den Lehrkräften ganz besonders die Kraft und Gabe, ihr verantwortungsvolles Tun zum Segen unserer Kinder und ihrer Familien auszuüben." Anschließend trat man sich zum Richtschmaus im Gasthaus zum Rößle in der Bronnfeldstraße.
Mit unterschiedlichem Tempo schleppten sich die Arbeiten bis zum Ende des Jahres hin. Die meisten Handwerker erledigten ihre Arbeit wohl zur Zufriedenheit der Verantwortlichen, aber die im Herbst 62 und Frühjahr 63 eingetretenen Terminverzögerungen konnten trotz aller Bemühunqen des Bauausschusses nicht verringert werden, das Gegenteil war leider der Fall. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr hatte der sehr kurze und milde Winter 63/64 keinen negativen Einfluß auf die Handwerksarbeiten im Inneren des Gebäudes. Angesichts der unumstößlichen Tatsache, mit den geplanten Arbeiten rund 10 Wochen im Verzug zu sein, verschob der Gemeinderat mit Einverständnis des Architekten die im April geplante Einweihung zum zweiten Mal auf den 27. Juni 1964.
Mit dem Osterfest schienen auch die so lang herbeigesehnten und oft gebetenen Handwerker auf einmal auferstanden zu sein. Ihre Zahl auf der Baustelle wuchs täglich. Manchmal waren es so viele, daß der eine den anderen bei seiner Tätigkeit hinderte. Mit Argusaugen beobachteten die Verantwortlichen jeden einzelnen Fortschritt, doch die Bedenken, daß alles rechtzeitig in den verbleibenden Wochen fertiggestellt werde, konnte trotz aller Betriebssamkeit nicht verdrängt werden. Wie recht die Zweifler mit ihren Bedenken hatten, mußten alle anderen, spätestens anfangs Juni dem Einweihungsmonat, erkennen. Schreiner, Schlosser, Elektriker, Maler hatten ihre Arbeiten in den einzelnen Räumen noch immer nicht vollendet. Außen war die Fassade noch zu streichen und die gesamte Außenanlage zu gestalten. Es galt den Lärm von der Landstraße abzuhalten und dem ganzen Komplex ein einheitliches Bild zu geben. Erst zwei Tage vor der Einweihung waren die Erdarbeiten vollendet. Jetzt wurden noch Bäume und Sträucher gepflanzt, die Malerfirma Leibbrand entfernte das Gerüst. Am gleichen Tag bekamen Schulstraße und Schulhof den letzten Teerbelag. Erst am späten Abend des 26. Juni verließ der letzte Handwerker das Schulgebäude, um 23.15 Uhr folgten die freiwilligen Helfer und die Reinigungstruppe. Das gesamte Haus strahlte auf Hochglanz. Das Werk war vollendet und gelungen.
Am Samstaq, den 27. Juni 1964, wurde das neue Schulhaus bei glühender Hitze unter großer Anteilnahme der Einwohnerschaft und zahlreicher Ehrengäste, darunter Landrat Bertheau, Landtagsabgeordneter Palm, Oberschulräte Stolch und Häckh, Kreissparkassendirektor Lieb, den Pfarrern Dietrich und Seidl, seiner Bestimmung übergeben. Den Auftakt der Feierlichkeiten bildete der eindrucksvolle Abschied der Schüler von den alten Schulräumen. Dann zog jung und alt gemeinsam durch den festlich geschmückten Ort zur neuen Schule. Dort umrahmten Gesangverein und die zahlreiche Schülerschar den Festakt mit Liedern, Gedichten und originellen Pantomimen. Bürgermeister Benseler betonte in seiner Begrüßungsrede: "Dieses Haus ist ein Schmuckstück unserer Gemeinde geworden. Wenn man das gelungene Werk betrachtet, vergißt man alle Mühen und Sorgen. Hier haben die Bürger in seltener Einmütigkeit eine gelungene Stätte geschaffen, in der kommende Generationen mit einem gesunden Geist heranreifen können. Aller Anfang ist immer in der Schule gegeben, es gibt keine bessere Existenzgrundlage als fundiertes Wissen. Die Stätte ist geweiht, möge nun der gute Geist des Friedens und der Nächstenliebe für immer darin wohnen."
Zum Schluß trug ein Schüler die Gedanken eines Lehrers vor:
Was lange währt wird einmal wahr, das wird auch heute offenbar,
all unser Warten, Hoffen, Bangen ist in Erfüllung nun gegangen.
Wir ziehen aus, wir ziehen ein, fürwahr ein Grund, um sich zu freu'n.
Ich nütze diesen Augenblick und denk schnell nochmal zurück:
Die Menschen hier in diesem Tal sind nett und zugänglich fürwahr,
auch mit der hohen Obrigkeit befreundet man sich mit der Zeit.
Das alte Schulhaus zeigte sich heimlich und adrett, so grad als ob es in sich hätt,
die Räumlichkeiten waren zu eng, die Kinderschar zu groß, ich frag mich nur, wie ging das bloß?
So hat es sich gar bald gezeigt, daß Weisheit trichtern nicht so leicht.
Bei alledem gab's dann doch immer einen leisen Hoffnungsschimmer.
Das neue Schulhaus war im Bau, und wenn man hinsah, recht genau,
ging's mit der Arbeit auch voran, bis dann der letzte Schlußstrich ward getan.
Das neue Schulhaus steht fürwahr jetzt als Schmuckstück vor uns hell und klar.
Es ladet alle, groß und klein, in seine hellen Räume ein.
Das Lernen macht hier Lust und Freud, doch leicht wird's nicht, merkt's euch, Ihr Leut.
Womit ich nicht hab heiß und hart gerungen, das ist auch nicht in mich gedrungen.
Was ich mir nicht mit Müh erworben, das lebt nicht in mir, ist bald gestorben.
Nun hoff ich, daß für alle Zeit, die Kinder hier zu Nutz und Frommen
recht gern in diese schöne Schule kommen!
Am Sonntag dann herrschte reger Betrieb bei der Besichtigung. Nicht nur Miedelsbacher, auch viele Besucher aus den umliegenden Gemeinden überzeugten sich von der Schönheit dieses modernen Zweckbaus. Die Festlichkeiten klangen am Montag mit einem wohlgelungenen Kinderfest und einem sehenswerten Festzug durch die Miedelsbacher Straßen aus.
Ein großer Schritt nach vorwärts war getan. Die Miedelsbacher Gemeinde hatte alles versucht, um mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln die bestmöglichste Lösung in bautechnischer, hygienischer und pädagogischer Hinsicht zu finden. Die grundlegenden Voraussetzungen für einen modernen Unterricht und eine zeitgemäße Erziehung waren nun erfüllt. Jetzt haben die Lehrer die Aufgabe und Verpflichtung, die Miedelsbacher Jugend zum Erfolg zu führen, in dem sie der Entwicklung der gegebenen Anlagen und Fähigkeiten der ihnen anvertrauten Schüler erkennen, diese fördern und lenken, dabei aber nicht die Bildung des Gemüts vergessen oder mit den Worten Pestalozzis gesagt: Kopf, Hand und Herz! Darin eingeschlossen ist die Selbstverständlichkeit, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch das Gewissen als bewahrende Kraft der Gemeinschaft zu bilden.
Am 21. April 1964 verabschiedete der Landtag Baden-Württemberg das Gesetz zur Vereinheitlichung und Ordnung des Schulwesens. Mit der gleichzeitigen Einführung des neunten Schuljahrs wird die Volksschuloberstufe ein selbständiger Schultyp. Sie erhält den Namen Hauptschule und zählt wie Realschule und Gymnasium als eine weiterführende Schule. Alle drei Schularten bauen auf der ebenfalls neugeschaffenen Grundschule auf. Der Begriff Volksschule gehört damit der Vergangenheit an.
Was niemand so recht geglaubt hatte, war durch die parlamentarische Entscheidung Realität geworden. Das Gesetz sah die Aufhebung einer Vielzahl weniggegliederter Landschulen vor und beabsichtigte die Schüler in zentral gelegene Nachbarschaftsschulen zusammenzufassen. Man glaubte, in den aus mehreren Ortschaften gebildeten Jahrgangsklassen größere Leistungssteigerungen bei den Schülern zu erzielen und die Begabungsreserven des ländlichen Raumes ausschöpfen zu können. Vergaß aber dabei, dass man organisch gewachsene Strukturen mutwillig zerstört, Kinder vorzeitig aus ihrer gewohnten Umwelt herausreißt und damit Konflikte und Spannungen bei der Integrationsfindung heraufbeschwört. Lebenstüchtigkeit und Leistungssteigerung vollziehen sich aber weniger um ihrer selbst willen, sie sind viel mehr eine Folge von erfüllten positiven Beziehungen einer überschaubaren Umwelt, in der das Individuum als Persönlichkeit noch agiert und nicht in der Masse versinkt. Gemeinde und Schule haben, seit dem es eine Schule gibt, eine organische Einheit gebildet. Der beste Beweis war der Miedelsbacher Schulneubau. Mit der geplanten Umstrukturierung im schulischen Bereich war auch eine Änderung im kommunalen Bereich abzusehen. Schon bei den Einweihungsfeierlichkeiten wussten einige der Verantwortlichen um die zukünftigen Sorgen, die der Schulentwicklungsplan mit sich bringen würde.
Am 21. September 1964 werden die Bürgermeister des Wieslauftales zum ersten Mal über die Planungen in ihrem Raum unterrichtet. Danach soll Miedelsbach das 7. und 8. Schuljahr nach Haubersbronn oder Steinenberg schicken. Rudersberg, Steinenberg, Haubersbronn werden Sitz einer Nachbarschaftshauptschule. In den folgenden Monaten gehen die Planungen am grünen Tisch hin und her, denn alle Betroffenen suchen auf den Schultern der Schwächeren ihre Vorstellungen durchzusetzen. In Miedelsbach sind Elternschaft, Verwaltung und Schule verunsichert. Sie versuchen, die in vielen Sitzungen gefassten Beschlüsse bei den Planungsstellen zu Gehör zu bringen. Besonders der Elternbeiratsvorsitzende Fett unternimmt alles menschenmögliche um die verfahrene Situation der Miedelsbacher Schule zu verbessern. Abgeordnete aller Parteien werden aufgesucht, an Ort und Stelle mit ihnen diskutiert, der Minister persönlich angeschrieben und um Stellungnahme gebeten, sogar im Süddeutschen Rundfunk werden die berechtigten Interessen unserer Kinder vertreten.
Nach fast zweijähriger Verhandlung glaubt man einen annehmbaren Kompromiss gefunden zu haben. Der Gemeinderat fasst am 3.Okt.1966 folgenden Beschluss: Der Einbeziehung der Gemeinde Miedelsbach zu der Nachbarschaftshauptschule Steinenberg kann nur unter nachstehenden Bedingungen zugestimmt werden:
1. Die Gemeinde Miedelsbach wird gleichberechtigter Partner und behält die erste und zweite Hauptschulklasse einschließlich derselben Klassen des Schulverbandes Steinenberg in der Schule Miedelsbach.
2. Die Teilung der Hauptschule mit der Gemeinde Steinenberg darf nicht nur für eine Übergangszeit erfolgen, sondern muss als Dauerlösung anerkannt werden.
3. Die Gemeinde Miedelsbach verlangt eine schriftliche Zusage vom Oberschulamt als Nachtrag zu dem Erlass vom 20.04.66, dahingehend, dass der Gemeinde Miedelsbach eine entsprechende Ausnahmegenehmigung erteilt wird.
4. Der Gemeinde muss schriftlich zugesichert werden, dass sie zur Beförderung der Schüler nach Steinenberg einen Schulbus bekommt.
Am 27.5.66 stimmte Kultusminister Hahn diesem Lösungsvorschlag öffentlich bei der Kreistagssitzung in Schnait zu.
In den letzten entscheidenden Gesprächen konnte mit den Vertretern Steinenbergs keine Einigung erzielt werden. Steinenberg lehnte in Punkt 1 die "Gleichberechtigung", in Punkt 2 die "Dauerlösung" ab. Da in diesen grundlegenden Aspekten kein Kompromiss erreicht wurde, beschloss der Miedelsbacher Gemeinderat am 21.11.66: "Das neunte Schuljahr besucht ab 1. Dezember 1966 die Nachbarschaftshauptschule in Haubersbronn. Die Überleitung der Klassen 5 bis 8 hat unter Berücksichtigung der schulischen Verhältnisse, gemäß dem Entwicklungsplan etappenweise zu erfolgen."
Diese Entscheidung fiel dem Gemeinderat nicht schwer, denn eine schriftliche Umfrage durch den Elternbeirat ergab 86,3% für Haubersbronn und nur 13,7% der gültigen Stimmen für Steinenberg. Zufrieden mit der erzwungenen Lösung waren weder Gemeinderat noch Elternschaft, am liebsten hätten sie ihre Kinder weiterhin im Ort behalten. Viele sahen die Auflösung der Volksschule und die Einschulung ihrer Kinder in eine Nachbarschaftsschule als einen Eingriff in ihr verbrieftes Elternrecht an. Emotionen, die es bei jeder Veränderung gibt, belasteten lang gewachsene Bindungen zwischen den Gemeinden und zerstörten oft zwischenmenschliche Beziehungen der Betroffenen. Dass all dies nicht zur allgemein gewünschten Wertschätzung der neuen Hauptschule führte, liegt auf der Hand. So stiegen Übergangsquoten in die Realschule und Gymnasien sprunghaft an, und es war vorauszusehen, dass der neue Schultyp Hauptschule einige Zeit brauchen würde, bis die ihm gemäße Profilierung von weiteren Teilen der Bevölkerung anerkannt werden wird.